Unsere Baumpflege

Wie der Hof Holzfuß funktioniert

Die meisten unserer Kunden sehen uns nur kurz vorm Fest: Baum aussuchen, Baum abtransportieren.
Und Hand aufs Herz: Haben Sie nicht auch schon einmal ganz leise bei sich gedacht: „Die haben’s gut: Baum pflanzen, Baum schlagen, Baum transportieren. Und der Rest des Jahres ist Däumchendrehen.“?
Na, wenn’s mal so einfach wäre!
Tatsächlich hält uns der Hof das ganze Jahr über ordentlich auf Trab.

Plantagen

Die Plantagen unseres Hofs umfassen 25 Hektar.
25 Hektar? Kann man sich nur schwer vorstellen, wie viel das ist, nicht wahr?
Das sind 100 Morgen Land!
Das hört sich schon mal mächtig an. Nach Cowboys und Prärie.
Auf unserem Land könnten 35 Fußballspiele gleichzeitig ausgetragen werden. Aber nur wenn die Bäume nicht im Weg stehen würden.
Weitere knappe 17 Fußballfelder (12 Hektar) nutzen wir landwirtschaftlich.
Bis zu unserer am weitesten entfernten Weihnachtsbaumkultur ist es ein Weg von 30 Kilometern. Das wäre ein schöner Ausritt, unsere Pferde sind jedoch motorisiert.
Der größte Teil unserer Flächen ist mit Nordmanntannen bepflanzt, dem Baum, den die meisten Familien zu Weihnachten im Wohnzimmer stehen haben.
Es folgen die Nobilis, mit denen wir vor allem unser Tannengrün produzieren.
Und der geringste Platz wird von Rot- und Blaufichten belegt.

Anbau

Gepflanzt wird zweimal im Jahr: Im Frühjahr und im Herbst.
Die Bäume, die wir pflanzen, kommen mit drei Jahren aus der Schule. Baumschulen, allesamt aus der Region, die Kleinen sollen sich schließlich wie zu Hause fühlen!
Die dann noch putzige 15 Zentimeter kurzen Baumkinder benötigen ordentlich Raum zum Gedeihen: Wir pflanzen sie in Abständen von je 1,20 Meter. Und wir brauchen diesen Platz, um jedes Bäumchen mit der nötigen Aufmerksamkeit und Pflege verwöhnen zu können.

Pflege

Ja, sie brauchen so einiges an Pflege und Zuwendung, bis sie als erwachsene Tannen in Ihrem Wohnzimmer im Kerzenschein erstrahlen.
Ebenso viel Licht und eine ordentliche Portion Nährstoffe. Dieses wird ihnen jedoch gern mal von frechen Beikräutern streitig gemacht. So ist noch echte Handarbeit gefragt: Vor allem in den Sommermonaten rücken wir dem Kraut zu Leibe.
Da diese Plackerei für uns allein fast nicht mehr zu bewältigen ist, haben wir seid Pfingsten echteProfis an unser Seite: Zuverlässige Shropshire-Schafe patrouillieren zwischen den Baumreihen und verleiben sich jeden unerwünschten Eindringling ein. Nebenbei beliefern uns die Schafe dann noch mit einem wertvollen Rohstoff: Naturdünger.

Wir tun auch einiges für die nachhaltige Qualität unseres Bodens. So lassen wir ihn regelmäßig im Labor testen, um nur einen äußerst geringen und verträglichen Einsatz von Kunstdünger zu gewährleisten.

Eine weitere Bedrohung für unseren Tannen-Nachwuchs taucht regelmäßig im Frühjahr auf: das unterkühlte Väterchen Frost. Die Frischen Triebe haben gegen ihn keine Chance. Dieser Geselle mit dem eiskalten Herzen lässt sich nicht recht einfach im Zaum halten. Eine Möglichkeit ist das Besprühen der jungen Triebe mit ein wenig Wasser, das sie dann mit einem schützenden Eismantel umhüllt.

Klar gehen wir mit der Zeit und setzen auf nützliche Technik. Besonders stolz sind wir auf unseren jüngsten Neuzugang: JuTek ™! Ein Spezialtraktor, der eine wunderbare Figur macht zwischen den Bäumen beim Beschneiden, Mulchen und Düngen.

Schädlinge

Die meisten Insekten, die sich in unseren Baumkulturen niedergelassen haben, arrangieren sich prima mit den Bäumen. Daher vertreiben wir auch niemanden, der nicht stört. Bei uns dürfen sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, Vögel ihre Nester bauen, Mäuse das tun und lassen, wozu sie lustig sind, solange sie keine Elefanten zu sich einladen. Denn mit tier- und pflanzenreichen Kulturen leisten wir einen bescheidenen Beitrag zur Artenvielfalt. Das liegt uns seit jeher am Herzen.

Allerdings machen uns zwei Schädlinge größte Sorgen, da ihr Auftreten existenzbedrohende Ausmaße annehmen kann.

Die Milben: Vor allem die mit dem sperrigen Namen Nadelholzspinnmilbe. Eine unangenehme Zeitgenossin, die sich provokant unter die Tannennadeln setzt und dafür sorgt, dass diese ihren unschuldig silbrigen Glanz verlieren. Auch sorgt sie dafür, dass die Bäume, nachdem sie geschlagen wurden, in nullkommanichts ihre Nadeln abwerfen.

Die Läuse: Was im Kindergarten für ziemliche Panik sorgt, tut auch unserem Baumnachwuchs ganz und gar nicht gut. Diese kleinen Fieslinge können sogar ganze Kulturen zerstören.
Um nicht unnötige Chemiekeulen zu schwingen, wachen wir über unseren Bestand mit Adleraugen. Erst wenn wir erste Anzeichen des Milben- oder Lausbefalls wahrnehmen, wird mit der dosierten Gabe von klassischen Pestiziden reagiert. Das wollen wir jedoch zukünftig anders handhaben, wir sind zurzeit auf der Suche nach ökologischen Alternativen.

Und dann gibt’s noch eine letzte Art von vermeintlichen Schädlingen, die sich sehr missverstanden fühlt.
Die Lachniden: Sie gehören zwar zur Familie der Baum- oder Rindenläuse, sind aber recht nützliche Gesellen. Denn sie arbeiten Hand in Hand mit Honigbienen. Diese sammeln quasi im Vorbeisummen den zuckerhaltigen Honigtau ein, den die Lachniden absondern.
Das traurige Schicksal der Lachniden ist ihre Ähnlichkeit zu Zecken. Was gern mal zu einer gewissen Nervosität bei unseren Kunden führt. Wir können Sie aber beruhigen: Die Lachniden gehören zu den Guten!

Beschneidung

Hört sich brutal an, dient aber dem gesunden Wachstum unserer Bäume. So marschieren wir regelmäßig durch unsere Kulturen, bewaffnet mit Baumscheren.
Hier geht’s einer doppelt gewachsenen Spitze an den Kragen, dort einer vermehrten Triebbildung. Ein beherzter kleiner Schnitt – und der Baum ist perfekt in Form.
Dabei folgen wir dem bewährten Prinzip: Weniger ist mehr.

Ja, so ist das mit dem Weihnachtsbaum: Er verlangt viel Aufmerksamkeit und Arbeit, damit er am Ende des Jahres eine gute Figur bei Ihnen zu Hause macht!
Aber das können Sie ruhig denen überlassen, die sich damit auskennen: Uns vom Hof Holzfuß!